am Cunene River - Grenzfluss zwischen Namibia und Angola
Dienstag, 23. Mai: Wir haben vor zwei Tagen die Savanne endgültig verlassen und sind nun im Bergland des einsamen Nordwestens von Namibia, am Cunene River angekommen. An den Ruacana Falls, die keine „falls“ sind, da das Kraftwerk auf der Angolanischen Seite des Flusses kein Wasser ablässt - macht nix - hier bleiben wir heute über Nacht.
Mittwoch, 24. Mai: Zeitig in der Früh brechen wir auf, denn wir wissen nicht, was die Fahrt entlang des Cunene Rivers an Überraschungen für uns bereit hält.
Hier im Nordwesten schaut es ganz anders aus.
Ein komisches Gefühl ist das, wenn es plötzlich wieder bergauf und bergab geht. Wir sind nun fast zwei Monate unterwegs, alles blattl-eben. Und auf einmal gibt es wieder Berghänge, enge Kurven, Steigungen, und steile Abfahrten. Letztere enden oft in ausgeschwemmten Rinnen, die die reißenden Bäche zur Regenzeit im afrikanischen Sommer durchs Gelände spülen.
Für die 120 km von Ruacana bis zu den Epupa Fällen brauchen wir einige Stunden. Wir sind froh, am frühen Abend einen wunderbaren Platz am Fluss zu finden.
Unter Palmen - wie romantisch. Während wir ein kühles Bierchen genießen, fällt ein Palmwedel mit spitzen Dornen einfach so herab, aber er trifft nur die Kühlerhaube, was für ein Glück.
Von den großen Tieren der Savanne ist hier nichts zu sehen, dafür kommen kleinere Besucher vorbei.
Gar nicht winzig ist dieser Besucher.
Ich stehe da beim Tisch und richte uns das Abendessen, kriecht dieser Kerl auf Tuchfühlung an meinen Füßen vorbei. Ein wunderschöner Waran, ungefähr einen Meter lang, der zwar furchterregend aussieht, aber eigentlich ganz harmlos ist.
Ganz schnell und leise verschwindet die große Echse wieder im Schilf der Uferböschung.
die Epupa Falls am Cunene - Morgenstimmung wie aus dem Bilderbuch
In der kurzen Morgendämmerung gibt es bei den Wasserfällen ein wunderbares Licht gegen den roten Himmel, knapp bevor die Sonne aufgeht.
Ich gestehe, der Cunene Fluß übt auf uns einen besonderen Zauber aus.
Hier an den Epupa Falls könnten wir es lange aushalten. Aber die Vorräte werden knapp.
Unser nächstes Ziel ist Opuwo, das Zentrum im Nordwesten Namibias.
Danach liegt nur mehr die Wildnis des Kaokovelds vor uns.